10.6.2003, 14. Tag, 2151 km, Aräset

Heute war ein richtig guter Tag. Kein einziger Tropfen Regen!
Doch ich fange von vorne an. Als ich heute nacht um 1.30 den Computer ausschaltete, waren draußen zwar die Laternen angegangen, nötig war das jedoch nicht. Es war so hell, dass man ohne weiteres lesen konnte. Man kann noch nicht einmal von Dämmerung sprechen.
Heute morgen habe ich einige Zeit gebraucht, die zum größten Teil trockenen Sachen wieder einzupacken. Ich genoß den Luxus einer eigenen Dusche und natürlich ebenfalls des guten Frühstücks. Das Zelt hatte ich in einem leerstehenden Hotelzimmer trocknen dürfen.
Trotz teilweisem Sonnenschein war es doch ziemlich kalt, etwa 15 Grad. Ich fuhr in kurzen Sachen los, musste aber doch ziemlich strampeln, um nicht zu frieren, besonders wenn der Wind auffrischte.
Zunächst ging es bis Umea. Das ist eine relativ große Stadt, die auch eine Universität besitzt. Wie immer war die Verkehrsführung für Fahrräder fürchterlich, aber das bin ich inzwischen schon gewohnt. Im Zentrum wollte ich mir in einem Supermarkt ein Brot und etwas Obst kaufen, weil ich gar nichts mehr zu essen hatte. Hier war zwar Hochbetrieb, fast alles junge Leute und ein Fast-Food-Restaurant nach demselben, aber kein Supermarkt.
So fuhr ich weiter, um dann im nächsten größeren Ort einen Konsum zu finden. Hier kaufte ich ein leckeres Brot, das zwar komisch verpackt war, aber das einzige war, das sich etwas fester anfühlte. Erst draußen merkte ich, dass es noch aufgebacken werden musste.
Inzwischen war der Wind noch kälter geworden, ich schätze mal unter 10 Grad, und ich wollte in Bygdea den Campingplatz aufsuchen, der auf meiner Karte verzeichnet war. Doch hier war kein Hinweisschild auf den Campingplatz. Ich fragte an einer Tankstelle nach, und dort sagte man mir, dass der Platz geschlossen worden sei. Der nächste Campingplatz sei 30 km weiter. Ich war aber schon 150 km gefahren, und mir war erbärmlich kalt.
Also zog ich auf der Tankstelle meine Thermo-Jogginghose an und fuhr weiter. Ich hätte auch das Stirnband und die Handschuhe herausholen sollen, aber da kam ich nicht so gut dran.
Tatsächlich war der nächste Campingplatz in Aräset, der Pächter ist sehr nett. Hier ist sogar eine Küche mit Backofen, und so habe ich mein Brot gebacken. Während ich diese Zeilen schreibe, kühlt das Brot gerade ab. Es duftet verführerisch.
Ich werde morgen weiter die E4 in Richtung Lulea fahren, vielleicht schaffe ich es bis dahin. Das wird mein letzter ganzer Tag auf der E4 sein, und ich werde froh sein, die ewigen Lastwagen nicht mehr hören zu müssen. Irgendwie kommen von meinem Fahrrad von vorne zeitweise heftige Knackgeräusche. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob es das Vorderrad oder ein Kugellager der Lenkung ist. Funktionieren tut jedenfalls alles gut. Hoffentlich hält das Fahrrad noch den Rest durch.


Ö-vik hat auch eine Sprungschanze

2000 km seit der Abfahrt in Gelsenkirchen (28863)

Auf einem Parkplatz traf ich diesen Bus aus Herne. Die guten Leute wollten auch zum Nordkap, werden aber in zwei Tagen da sein. Habe mich nett unterhalten.

Am Flussufer in Umea

An Fahrrädern gibt es hier keinen Mangel, solche Stellen waren überall zu finden!

Einer der zahlreichen schwedischen Starenkästen. Ich bin nicht geblitzt worden

Gleich ist das Brot gar