Ich bin nicht bis Kroatien gekommen, aber fast. Doch der Reihe nach. In der Rezeption des Campingplatzes hatte man mir am Abend vorher gesagt, dass es im Restaurant kein Frühstück gäbe. Man könne aber im "Mercator", ca. 100 m entfernt, gut frühstücken. Nur: "Mercator" ist ein Geschäft, und heute ist Sonntag und geschlossen. Zum Glück habe ich noch ein Brötchen vom Vortag. Die Sonne scheint, ich kann im T-Shirt fahren. Die lange Hose lasse ich aber noch an, ganz so warm ist es nicht. Es geht mindestens 20 km bergab, immer an der Soca entlang. Nach kurzer Zeit sehe ich einen Wasserfall aus dem Felsen kommen: die Boka. Man kommt zwar nicht ganz nah, aber auch aus der Ferne ist es beeindruckend. Slowenien gefällt mir sehr gut, ich muss mich zwingen, nicht dauernd anzuhalten, um Fotos zu machen. Doch der Sonnenschein währt nicht lange. Kurz nach Tolmin, wo ich die Soca verlasse und der Idrijica bergauf folge, zieht es sich zu, bleibt aber erstmal trocken. Doch es wird kälter, nur noch 15 °C. Auch dieses Tal ist reizvoll, ich genieße die Fahrt sehr, auch wenn es jetzt bergauf geht. Weiter geht es über Idrija an Logatec vorbei Richtung Postojna. Die Karte verrät nicht, dass es heftig bergauf geht. Für die berühmte Tropfsteinhöhle habe ich keine Zeit. Jetzt fängt es an zu regnen, was ich wegen der dunklen Wolken schon befürchtet habe. Es wird kalt (12 °C), natürlich Gegenwind. Gut, dass ich die Regenabdeckung für das Gepäck noch greifbar hatte. Bei solchem Wetter will ich nicht mehr bis Kroatien fahren. Mir ist kalt, ich bin müde und hungrig. Außerdem sind knapp 160 km genug für heute. Trotzdem habe ich den Tag genossen. In Ilirska Bistrica finde ich eine Pizzeria, die auch einen Hotelbetrieb hat. Nach dem Duschen in trockenen und warmen Sachen bekomme ich eine genauso große Pizza wie gestern. Es gibt hier sogar WLAN, ich kann meinen Bericht gleich hochladen. Bis zur kroatischen Grenze sind es nur noch 12 km. Ich hoffe, dass es morgen nicht mehr regnet und bin gespannt auf die Adria. |