Nach einem reichlichen Frühstück bringe ich Fahrrad und Gepäck aus dem ersten Stock nach unten und fahre bei Sonnenschein los, nachdem ich mich mit Sonnencreme versorgt habe. Bis zur kroatischen Grenze geht es nochmal für einige Kilometer bergauf; ich werde sowohl bei der Ausreise aus Slowenien wie auch bei der Einreise nach Kroatien kontrolliert. An der Grenzpost versorge ich mich auch mit Kuna, der kroatischen Währung. Die EC-Karte geht nicht, aber die Master-Card. Nach kurzer Zeit fängt es an zu regnen, erst wenig, dann immer heftiger. Ich durchquere Rijeka in strömendem Regen, werde auch noch 2 km falsch auf eine Kraftverkehrsstraße geschickt. Kurz nach Rijeka beschließe ich, erst einmal einen Cappucino zu trinken und mich etwas aufzuwärmen. Vor allem will ich aus dem heftigen Regen heraus. Ein kleines Restaurant am Weg bietet sich an. Noch während ich den Kaffee trinke, hört es auf zu regnen, und die Sonne kommt heraus. Leider nur für 15 km, dann geht das Gepladder von vorne los, nur heftiger. In Krkvenica steht das Wasser in meinen Schuhen, und vor mir ist es nicht heller, sondern noch schwärzer geworden. Entnervt flüchte ich in Novi Vinodolski wieder in ein Restaurant. Dort bedient aushilfsweise ein Seemann, der gut englisch spricht und mit dem ich mich lange unterhalte. Tatsächlich lässt der Regen etwas nach, und es geht weiter. In Senj mache ich am Hafen eine kleine Pause. Bei der Weiterfahrt sehe ich immer wieder interessante Kombinationen von Wolken, einzelnen Sonnenflecken, Meer und Inseln. Alle paar hundert Meter werden Zimmer zur Übernachtung angeboten. Ich möchte aber heute 150 km schaffen und fahre weiter. Einmal muss ich durch einen Tunnel. Das ist gefährlich. Der Tunnel ist nicht beleuchtet. Wenn man aus dem Hellen kommt, sieht man zunächst nichts, da hilft auch das eingeschaltete Licht nichts. Aber vor allem befürchte ich, dass die Autofahrer mich nicht sehen. Es ist richtig unheimlich. Aber das einzige Auto, das mich überholt, fährt in ausreichendem Abstand an mir vorbei. Als ich die 150 km erreicht habe, wird es dunkel. Weit und breit kein Campingplatz (der nächste in 70 km), und auf einmal überhaupt keine Übernachtungsangebote mehr. Ich fahre mit Licht und überlege schon, wild zu zelten, aber das Gelände ist völlig ungeeignet. Außerdem ist mir das zu gefährlich. Also fahre ich weiter. Natürlich geht es viel bergauf, und zu allem Überfluss fängt es auch wieder an zu regnen. Doch endlich komme ich in Karlobag an und finde ein Restaurant, das auch Zimmer anbietet. Sie haben sogar Internetzugang und ich bekomme noch etwas zu essen. Heute bin ich ziemlich geschafft, aber wohlauf. Ich wohl wohl gut schlafen. Ach ja, ich schätze, dass ich heute die Hälfte der Reise hinter mir habe. |