Das mit dem Duschen war so eine Sache: es kam nur kaltes Wasser, also habe ich kalt geduscht. Ging auch. Wie ich heute morgen beim Blick aus dem Fenster feststellen konnte, hatte ich ein Zimmer mit Meerblick, keine 20 m vom Wasser entfernt. Die Sonne scheint teilweise, ich creme mich vorsichtshalber ein. Hätte ich mir aber sparen können. Nun ja, die ersten 50 km bleibt es trocken. Bei einer kleinen Kaffeepause in Starigrad höre ich es aber schon donnern. In Fahrtrichtung sieht es bedrohlich dunkel aus. Wieder hole ich die Regenabdeckung heraus. Mutig fahre ich weiter, und tatsächlich: es regnet zwar, aber noch nicht heftig. Ich hoffe, zumindest bis Zadar zu kommen. Rechts und links sowie hinter mir zucken Blitze, es donnert unaufhörlich. 10 km vor Zadar bricht das Unwetter dann los. Glücklicherweise gerade als ich an einem Restaurant vorbeifahre. Kaum bin ich drin, scheint die Welt unterzugehen. Die Kellner laufen nach draußen, um die Tische und Stühle (unter einem massiven Dach!) ins Trockene zu stellen. Ich genieße inzwischen in aller Ruhe einen Schinkensalat und Palatschinken. Es dauert über 2 Stunden, bis ich weiterfahren kann. Bis Zadar wird der Verkehr wie erwartet dichter. Ich verpasse den (frühen) Abzweig nach Sibenik und befinde mich unvermittelt im Wohngebiet von Zadar. Keine Schilder mehr. Ich fahre nach der Himmelsrichtung, komme am Yachthafen vorbei und dann durch ein verlassenes und verkommenes Industriegebiet mit völlig verrosteten Tanks und Eisenbahnwaggons. Aber der Weg führt mich tatsächlich wieder auf die Straße nach Sibenik. Mit zunehmender Entfernung von Zadar nimmt der Verkehr wieder ab, nur ab und zu kommt ein Auto oder Bus. Das ist sehr angenehm. Weil ich soviel Zeit durch das Gewitter verloren habe, komme ich nicht mehr bis Sibenik, sondern finde in Pirovac einen Campingplatz, wo ich schnell mein Zelt aufbaue, dusche (warm) und im Restaurant noch ein Raznici bekomme. Hier gibt es morgen auch Frühstück. |