Ich bekomme ein ausgezeichnetes Frühstück auf der Terasse. Nach Norden kann man das Meer sehen, nach vorne weit in die Ebene. Man ist traurig, dass ich nicht länger bleiben will, aber ich möchte heute noch in Zakynthos ankommen. Es gibt eine Abkürzung zurück zur Nationalstraße, die führt aber über die Dörfer und teilweise über Schotter. Die Sonne will nicht so recht herauskommen, aber es ist nicht kalt. Ich habe strammen Wind direkt von der Seite, komme aber gut vorwärts. Bei einer Kaffeepause sehe ich, wie direkt gegenüber der Straße eine Frau den Abfall aus ihrem Geschäft einfach anzündet. Der Rauch zieht zu mir herüber. Ich mache, dass ich weiterkomme. Nach 65 km kann ich endlich die laute und verkehrsreiche Nationalstraße verlassen und nach Killini abbiegen. Wie üblich fehlt an den entscheidenden Stellen jeglicher Hinweis auf die richtige Richtung. Die Leute geben aber bereitwillig Auskunft. Wenige Kilometer vor Killini treffe ich Stephan aus Bühl. Es ist mit dem Rad von Izmir über Rhodos, Kreta und verschiedene griechische Inseln gefahren und entschließt sich nun, auch nach Zakynthos zu kommen. In einigen Tage will er seine Frau in Venedig treffen und dann mit ihr über die Alpen nach Hause fahren. Die Überfahrt kostet nur 8 Euro und dauert eine knappe Stunde. Im Hafen von Zakynthos kaufe ich erst einmal eine Karte von der Insel und fahre dann zusammen mit Stephan zu einem Campingplatz 2 km westlich von Tsilivi. Hier gibt es ein Restaurant, das heute den ersten Tag geöffnet hat. Mein Zelt steht direkt oberhalb des Strandes. Ich habe eine herrliche Aussicht. Die werde ich genießen, bis Birgit in einer Woche kommt und wir noch gemeinsam eine Woche Urlaub im Hotel machen.
Insgesamt hat mir auch diese Tour sehr gefallen. Sicher, es hätte etwas weniger regnen können. Aber ich bin nicht krank geworden, habe viele interessante Leute und neue Länder kennengelernt. Richtig gefährliche Situationen gab es keine. Außer einem Schaltzugriss hatte ich mit dem Fahrrad keine Probleme. Und für die, die immer danach fragen: mit meinem Hinterteil auch nicht. Ich danke allen, die mir geschrieben haben (oder noch schreiben werden). Ich werde versuchen, allen zu antworten, wenn ich es bis jetzt noch nicht getan habe. Es tut gut, angekommen zu sein. Eins steht fest: es war nicht meine letzte Tour. |