31.5.2003, 4. Tag, 562 km, Fehmarn

Die Nacht auf dem Campingplatz war fürchterlich. Die eine Jugendgruppe (15-16 Jahre alt) ließ bis 2 Uhr morgens lautstark ihre Musik laufen, die andere (11-13 Jahre) fing dann an, sich gegenseitig mit wüstesten Ausdrücken zu beschimpfen, bei denen Erwachsene noch rot werden, und das mit vollendeter Lautstärke. Natürlich ging es um 6 Uhr genauso weiter.
Naja, das Frühstück war wenigstens gut.
Wenn man in der morgendlichen Kühle losfährt, ist die erste warme Brise sehr willkommen, zumal wenn sie intensiv nach frisch geschnittenem Gras riecht.
Später ist der Schatten beim Durchfahren eines Waldes wohltuend. Unbeschreiblich ist der Duft in einem Kiefernwald, den die Sonne erwärmt hat.
Zunächst ging es durch Lübeck, wo ich mir das Wahrzeichen des alten 50-DM-Scheins intensiv angesehen habe. Von einer ordentlichen Beschilderung hält man in Lübeck anscheinend nicht viel. Ich habe mich jedenfalls ordentlich verfahren.
Die Beine wollen heute fahren und stellen sich nicht mehr so an wie in den ersten Tagen. Ich schaue nur noch selten auf den Kilometerstand, ganz anders als gestern und vorgestern.
Weiter ging es über Neustadt und Grömitz nach Dahme, wo ich auf der altbekannten Strandpromenade eine ordentliche Mittagspause eingelegt habe.
Heute muss ich nicht so weit, nur bis Fehmarn, wo Rüdiger und Marion Kellner bis Sonntag eine Ferienwohnung haben und mich eingeladen haben, ihr Gast zu sein.
Die Fahrt ging über die Fehmarn-Sundbrücke, bekannt als Vogelfluglinie, und so betrug die heutige Strecke nur 115 km.
Das Grillen bedeutete die erste warme Mahlzeit seit zwei Tagen, es hat hervorragend geschmeckt. Im Augenblick kann ich gar nicht so viel essen, wie ich an Kalorien verbrauche. Gestern und heute tagsüber habe ich ein ganzes Brot gegessen.
Morgen will ich früh die Fähre nach Dänemark nehmen und wenn es geht, bis hinter Kopenhagen kommen. Dort kenne ich einen netten kleinen Campingplatz kurz vor Helsingör.
Ich denke, dass ich heute besser schlafe als letzte Nacht.

Die Müll-Überreste der nächtlichen Party der Jugendlichen.

Das Frühstück war gut, mit Rührei und vier Tassen Kaffee ohne Aufpreis.

Das Holstentor in Lübeck

Auch ein dekoratives, aber wohl nicht ganz so altes Gebäude ...

Das VOR Heringsdorf (UKW-Flugfunkfeuer) sieht aus der Nähe recht imposant aus.

Der Strand von Dahme

Wunderschöne Radwege durch blühende Rapsfelder. Das intensive Gelb der Rapsblüten, das satte Blau des Himmels und das frische Grün geben einen tollen Konstrast. Deutschland muss einen unglaublichen Bedarf an Raps haben.

Die berühmte Fehmarnsund-Brücke, in dieser Richtung kein Radweg!

Bei Kellners angekommen

Rüdiger und Alexander haben mich schon erwartet.