6.6.2003, 10. Tag, 1473 km, Norberg

Die Nacht habe ich gut geschlafen auf dem Campingplatz 13 km vor Askersund. Als ich dann durch Askersund fuhr, sah ich Lichter in der Frühstücksstube eines Bed&Breakfast-Hauses, ging kurz entschlossen hinein und fragte, ob ich Frühstück haben könnte. Für 30 Kronen (etwa 3,2 Euro), sagte die Besitzerin, und ich nahm, weil es so gut schmeckte, noch ein zweites Brötchen. Das würde nochmal 4 Kronen kostet, sagte die Alte, die Leute vom Campingplatz wollten immer alles so billig wie möglich haben, aber sie müsse ja auch zurechtkommen. Der heisse Kaffee tat mir gut, weil ich von der Morgenkühle noch etwas durchgefroren war. Bei der dritten großen Tasse Kaffee nahm ich mir noch ein Brötchen, aber dann wollte die Alte auf einmal 40 Kronen haben. So, sagte ich, das zweite Brötchen kostet 4 Euro, das dritte aber 6? Ich solle bloß nicht anfangen zu handeln, meinte sie, und lachend bezahlte ich 40 Kronen. Das war es auch wert, denn danach ging es wie geschmiert mit dem Fahrradfahren. Etwas tat auch der mäßige Rückenwind dazu, und so fuhr ich zunächst bis Örebro.
Dort versuchte ich, in dem Telia-Laden (etwa wie unser T-Punkt) irgendeinen Internet- Zugang zu bekommen, was sich als unmöglich herausstellte.Wer in Schweden über Telia ins Internet will, muss sich anmelden, und das kann man nur als Schwede. Der Typ war nicht sehr freundlich, ich zum Schluss auch nicht mehr, nachdem er fast eine Stunde gebraucht hatte, um das herauszufinden und mir währenddessen einige Karten angeboten hatte, die sich dann doch nicht registrieren ließen. Verärgert fuhr ich weiter. Öffentliche Telefone zm Anschluss eines Laptops gibt es in Schweden auch nicht, ich muss einmal versuchen, in einem Hotel so etwas zu finden. Bis dahin werde ich jetzt über GSM in Deutschland die wichtigsten Daten tauschen, wenn es überhaupt geht. Das heißt aber, dass ich zunächst keine eMails checken kann. Seid mir also nicht böse, wenn ich nicht sofort antworte.
Von Örebro aus fuhr ich an Hammarby vorbei, fuhr aber nicht hinein, um keinen Umweg zu machen. Weiter ging es über Lindesberg, wo ich noch einen letzten Versuch startete, in der Post einen Telefonzugang zu bekommen, was natürlich auch nicht ging. Weiter ging es durch sehr hügeliges Gelände bis Fagersta, wo ich eigentlich auf dem Campingplatz bleiben wollte.
Es war aber noch recht früh, und so fuhr ich weiter bis Norberg, wo ich dann auf dem schön gelegenen, aber heftig mückenverseuchten Campingplatz geblieben bin. Morgen will ich versuchen, bis hinter Gävle zu kommen.
Ein Satz noch zum Fahrrad: Es fährt makellos, alles funktioniert wie geschmiert, und außer dem Riss des Schaltzuges ist bisher kein Problem aufgetreten. Vielen Dank für Eure gute Arbeit, Roland und Wolfgang!


Der schöne Hafen von Askersund

Das Cafe, in dem ich gut frühstückte (Nur zur Erklärung: Rum heißt Zimmer)

So wird das Examen in Schweden gefeiert!

Die City von Örebro

Oft laufen gute Fahrradwege neben der Hauptstraße, und ich benutze sie auch, aber allzu häufig biegen sie dann plötzlich ab, und keiner weiß, wohin. Da ist es besser, wieder auf die Hauptstraße zurückzukehren.

So ein Campingplatz am See ist ja idyllisch, aber das ist es wegen der unsäglich vielen Mücken nicht wert. Zum Glück bemerke ich sie (noch) rechtzeitig, gestochen worden bin ich in Schweden und Dänemark noch nicht.