7.6.2003, 11. Tag, 1647 km, Söderhamn

In der Nacht hat es ein paar Schauer gegeben, aber das Zelt hat dichtgehalten. Heute morgen war es etwas kühl, aber bald kam wieder die Sonne heraus. Der Wind hatte auf Nordwest gedreht, um im Laufe des Tages ganz aus dem Norden zu kommen. So ist der Gegenwind wieder da, der so nervt.
Ich bin über Avesta nach Storvik gefahren. Dann hatte ich die Wahl: entweder durch die großen Städte Sandviken und Gävle im Flachland oder etwas westlich davon über die Berge.
Eingedenk der schlechten Erfahrungen in anderen Städten (man wird als Radfahrer ständig bevormundet, auf schlechte Wege geschickt und oft genug in Sackgassen oder zumindest große Umwege, die Beschilderung ist saumäßig bis nicht vorhanden) wählte ich natrülich das bergige Gelände.
Aber ach! Selbst in den Alpen bin ich nicht so viel im ersten Gang gefahren! Ich kann im Augenblick keine Steigungen mehr leiden. Meinem Gefühl nach zu urteilen, müsste ich schon uf dem Gipfel des Mount Everest angekommen sein.
Zudem ist es doch empfindlich kühl, obwohl die Sonne scheint. Im T-Shirt kann man nur fahren, wenn man ordentlich strampelt. Ein Schauer begann, und als ich den Regenschutz herausgeholt hatte, war er schon wieder vorbei. Ich bin also bisher noch nicht im Regen gefahren.
Heute bin ich bis 13 km vor Söderhamn (an der Ostseeküste) gekommen. Das liegt etwa auf dem 61. Breitengrad. Mein Ziel ist der 71.! Mit 1650 km habe ich wohl nun die Hälfte hinter mir. Zum Feiern ist mir aber nicht zumute. Der Campingplatz hatte um 19 Uhr geschlossen, und ich kam erst um 19.15, habe dann aber einfach mein Zelt aufgebaut. Bezahlen soll man am nächsten Tag, aber da ist es erst ab 9 geöffnet, und ich will spätestens um 8 weg sein. Mal sehen.
Morgen will ich an der Küste entlang die E4 fahren, sofern das für Fahrräder erlaubt ist. Ich denke, dass ich bis Sundsvall komme. Dort in der Nähe sind viele Campingplätze.


Einer der vielen Seen am Wege

Jemand hat behauptet, ich würde nur Kilometer fressen und die Schönheiten am Wegesrand nicht sehen. Hier der Beweis des Gegenteils!

Flugplätze gibt es viel in Schweden

Auf dem geschlossenen Campingplatz angekommen