In der Nacht hat es ein paar Schauer gegeben, aber das Zelt hat dichtgehalten. Heute
morgen war es etwas kühl, aber bald kam wieder die Sonne heraus. Der Wind hatte auf Nordwest
gedreht, um im Laufe des Tages ganz aus dem Norden zu kommen. So ist der Gegenwind wieder
da, der so nervt.
Ich bin über Avesta nach Storvik gefahren. Dann hatte ich die Wahl: entweder durch die
großen Städte Sandviken und Gävle im Flachland oder etwas westlich davon über die Berge.
Eingedenk der schlechten Erfahrungen in anderen Städten (man wird als Radfahrer ständig
bevormundet, auf schlechte Wege geschickt und oft genug in Sackgassen oder zumindest große
Umwege, die Beschilderung ist saumäßig bis nicht vorhanden) wählte ich natrülich das
bergige Gelände.
Aber ach! Selbst in den Alpen bin ich nicht so viel im ersten Gang gefahren! Ich kann
im Augenblick keine Steigungen mehr leiden. Meinem Gefühl nach zu urteilen, müsste ich
schon uf dem Gipfel des Mount Everest angekommen sein.
Zudem ist es doch empfindlich kühl, obwohl die Sonne scheint. Im T-Shirt kann man nur
fahren, wenn man ordentlich strampelt. Ein Schauer begann, und als ich den Regenschutz
herausgeholt hatte, war er schon wieder vorbei. Ich bin also bisher noch nicht im Regen
gefahren.
Heute bin ich bis 13 km vor Söderhamn (an der Ostseeküste) gekommen. Das liegt etwa auf
dem 61. Breitengrad. Mein Ziel ist der 71.! Mit 1650 km habe ich wohl nun die Hälfte hinter
mir. Zum Feiern ist mir aber nicht zumute. Der Campingplatz hatte um 19 Uhr geschlossen,
und ich kam erst um 19.15, habe dann aber einfach mein Zelt aufgebaut. Bezahlen soll man
am nächsten Tag, aber da ist es erst ab 9 geöffnet, und ich will spätestens um 8 weg sein.
Mal sehen.
Morgen will ich an der Küste entlang die E4 fahren, sofern das für Fahrräder erlaubt ist.
Ich denke, dass ich bis Sundsvall komme. Dort in der Nähe sind viele Campingplätze.
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