Heute bin ich wirklich losgefahren. Von 7 bis 8.30 h habe ich noch gearbeitet,
bin aber schon mit der vollen Ausrüstung zum MDK gefahren. Schon auf dem Weg dorthin
hat es heftig geregnet. Aber egal, das Fahrrad lässt sich auch im Regen fahren.
Als ich weiterfahre, ist es zunächst trocken, 12 Grad. Der Weg geht über Essen-Überruhr,
Velbert (liegt ganz schön hoch), Mettmann, Hilden, bei Leverkusen-Hitdorf über
den Rhein mit einer Fähre. Eine Person mit Fahrrad kostet 2,10 Euro für die 7-minütige
Überfahrt.
Bis dahin muss ich mich dreimal bei einem Schauer unterstellen, einmal eine halbe Stunde.
Dazu weht ein kalter Wind schräg von vorne. In diesen Momenten macht es nicht ganz
so viel Spaß. Aber zwischendurch ist es auch trocken, für einige Augenblicke kommt
sogar die Sonne heraus. Umso mehr freue ich mich auf die Wärme in Italien.
Bis 15.30 h muss ich bei Johannes in Köln sein, er hat eine Straßenkarte besorgt, die
ich in Gelsenkirchen nicht bekommen konnte. Er muss dann zur Uni. Ich trete kräftig
in die Pedale, aber am ersten Tag wollen die Beine noch nicht so recht.
Jetzt bin ich auf dem Rhein-Radweg. Er ist meistens gut ausgebaut und gut
beschildert. Viel Verkehr ist bei dem Wetter auch nicht. Hier komme ich wesentlich
besser voran als vorher, wo es fast nur durch Städte ging mit idiotisch angelegten
Radwegen. Wenn man an einer Kreuzung einfach nur geradeaus fahren will, muss mann
bei drei Ampeln drücken und auf Grün warten. Bei dem vielen Autoverkehr kann man
auch nicht schummeln. Beim 20. Mal nervt das schon.
Ich bin tatsächlich kurz vor 15 h bei Johannes. Er kocht Tee und macht mir zwei
Toastbrote mit Schinken, den er vorher brät. Es schmeckt köstlich. Ich habe vorher
nur zwei Plätzchen von einem Bäcker unterwegs gegessen.
Um 15.30 h fahre ich weiter, immer am Rhein entlang. Wieder einige Schauer.
In Remagen ist es fast 20 h, und ich bin 151 km gefahren. Ich will mich am ersten
Tag nicht überlasten und lasse es für heute gut sein. Hier ist ein großer
Campingplatz, wo ich mein Zelt aufbaue. Im Restaurant bestelle ich mir - natürlich -
eine Gulaschsuppe. Hier habe ich auch eine Steckdose und schreibe diesen Bericht.
Ich bin ganz schön müde. Heute nacht bin ich erst um 2 ins Bett gegangen, weil
ich noch so viel vorzubereiten hatte, und an lange Strecken bin ich noch nicht
wieder gewöhnt. Aber ich fühle mich wohl und werde wohl gut schlafen. Mal sehen,
wie weit ich morgen komme. Der Wetterbericht sagt, dass es trocken bleiben soll.
Hoffentlich stimmt es.
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