Als ich mich zum Schlafen legen will, stelle ich fest, dass drei Wiener ihr Zelt direkt neben meinem aufgeschlagen haben, obwohl es ca. 50 freie Plätze gab. Ich grüße sie freundlich und sage, dass ich mit dem Fahrrad nach Griechenland fahre. Sie zeigen sich interessiert.
Aber sie reden ununterbrochen vor dem Zelt. Einer hat eine sehr laute Stimme und lacht oft laut. Ich kann nicht schlafen. Um 0:30 Uhr bitte ich sie höflich, etwas leiser zu sein. Darauf meinen sie, ich solle froh sein, dass sie keine Musik angemacht haben. Sehr rücksichtsvoll!
Frühstück gibt es nicht, ich packe mein Zelt und mein Gepäck ein (die Wiener schlafen jetzt) und fahre los.
In Makarska finde ich ein Cafe mit kostenlosem Internetzugang und lade den Bericht und die Bilder hoch. Währenddessen kommt ein anderer Fernradfahrer (erkenntlich am Gepäck). Er ist auch Arzt (Radiologe), aber schon in Rente. Er fährt von Berlin nach Instanbul und ist auch seit 2 Wochen unterwegs. Er schläft allerdings im Zelt irgendwo in der Gegend. Das ist mir zu gefährlich.
Auf der heutigen Strecke kann man keinen Rekord aufstellen. Es geht ständig auf und ab, aber nach jeder Kurve ergibt sich eine neue schöne Aussicht.
Das Wetter ist hervorragend, 24 °C und meistens Sonnenschein. So macht das Fahrradfahren richtig Spaß.
Für ca. 9 km muss ich durch Bosnien/Herzegowina. Die Grenzbeamten sind nett und winken mich so durch.
Bis Dubrovnik schaffe ich es heute nicht mehr. Ich will in Slano auf den Campingplatz. Es gibt zwar Schilder, die auf mehrere Campingplätze hinweisen, die Plätze selbst scheint es aber nicht zu geben. Die Leute schicken mich in verschiedene Richtungen, aber einen Campingplatz finde ich nicht.
Entnervt nehme ich ein Zimmer in Slano. Mit 25 Euro einschließlich Frühstück ist es nicht teurer, aber viel bequemer.
Dubrovnik ist noch ca. 30 km entfernt. Ich bin mal gespannt.