Um 8 Uhr habe ich meine sieben Sachen gepackt und stehe vor der Rezeption, wo man mir versprochen hat, dass ich deren Computer benutzen darf, um den Bericht hochzuladen. Es klappt tatsächlich und kostet nichts. Dafür gibt es hier aber kein Frühstück. Das hole ich in einer Bäckerei mit angeschlossenem Cafe in Lloret de Mar nach, wo ich mich ordentlich satt esse und nur 4 Euro bezahle. Weiter geht es die schöne Küstenstraße entlang, es ist jetzt nicht mehr ganz so hügelig. In Mataro mache ich am Strand Pause, es ist wirklich wie sonst im Badeurlaub. Das Wetter ist mal wieder herrlich, wolkenloser blauer Himmel und etwas Wind, erst von der Seite, gegen Abend sogar von hinten. In Richtung Barcelona nimmt der Verkehr jetzt zu, aber für Fahrradfahrer bleibt meistens eine genügend breite Spur rechts, so dass die Autos nicht ganz so dicht vorbeifahren. Trotzdem nervt's, schon allein wegen des Lärms. Es tut richtig gut, wenn mal ein paar Sekunden kein Auto vorbeifährt. Barcelona erfüllt meine Befürchtungen. Der Verkehr ist zwar jetzt am Samstagnachmittag nicht ganz so schlimm, dafür fehlen zur Gänze sinnvolle Hinweisschilder. Weder zur Stadtmitte noch zu den benachbarten Ortschaften gibt es Informationen. Ich muss mehrmals Passanten fragen, werde einmal in eine völlig falsche Richtung geschickt. Dem bin ich jedoch nicht gefolgt. Kurz bevor ich an einer Stelle ankomme, von wo aus mir der Weg aus Barcelona heraus klar ist, sehe ich an einer Bar eine Gruppe Fahrradfahrer sitzen, von denen es in Spanien doch eine Menge gibt. Sie fahren Rennräder oder Mountainbikes und sind wie bei uns grell angezogen. Als sie mich sehen, begrüßen sie mich herzlich, der Teamführer kann etwas Englisch. Sie feiern gerade den Geburtstag eines Mitglieds. Ich muss mit ihnen Kuchen essen und Kaffee trinken, der Chef, Pere, lädt mich ein. Er erzählt, dass er neben dem Fahrradfahren auch regelmäßig Marathon läuft, in Deutschland ist er bisher nur in München gelaufen. Wir verstehen uns auf Anhieb gut. Ich muss aber weiter; durch die Sucherei habe ich in Barcelona 3 Stunden verloren. Sie beschreiben mir den weiteren Weg nochmals genau, und ich verabschiede mich. Es geht wieder an verschiedenen Stränden weiter; an fast allen könnte ich auch so Urlaub machen. Von Castelldefels bis Sitges ist wieder Steilküste, es geht also aufwärts - und natürlich dann wieder abwärts. Geplant habe ich, einen bestimmten Campingplatz in Torredembarra zu nehmen, aber den finde ich nicht. Also fahre ich weiter und lande im nächsten Ort, Altafulla. Hier gibt es einen mehr oder weniger guten Campingplatz mit Restaurant, wo ich diesen Bericht schreibe. Der Speiseplan dieser Restaurants ähnelt sich sehr: Pizza oder Spaghetti. Ich nehme heute letzteres. Dusche und Zeltplatz sind annehmbar. Hoffentlich komme ich morgen auch so weit wie heute. Ich bin mal gespannt. |