Nein, es wird deutlich wärmer. Schon 4 Grad in der Nacht. Wenn ich um 8 h fahren will, muss ich spätestens um 7:15 h aufstehen, so lange brauche ich, um das Zelt und anderen Sachen einzupacken. Als um 8:15 h die Rezeption immer noch geschlossen ist und kein Mensch in Sicht ist, wo ich bezahlen kann, beschließe ich, so zu fahren. Ich habe so gut wie keine Kosten verursacht, nur etwas Wasser zum Waschen und Zähneputzen verbraucht. Der im Campingführer versprochene Internetzugang war auch nicht vorhanden. Insgesamt enttäuschend; insbesondere deshalb, weil ich wieder 3 km bergauf zurück nach Thiviers muss. Es ist neblig und kalt, frühstücken kann ich erst nach 12 km. Da tut der Kaffee gut (Tee gab's nicht). Das Gelände ist nicht ganz so hügelig wie in den letzten Tagen, aber es reicht immer noch. Kurz vor Perigueux kann ich bei McDonald's ins Internet. Das ist jetzt fast schon zur Gewohnheit geworden. Ich bin mal gespannt, ob das in Spanien auch so klappt. Einige haben mir geschrieben, sie hätten Sorge gehabt, weil 2 Tage lang kein neuer Bericht da war. Es kann durchaus passieren, dass ich 3 Tage nicht ins Internet komme; ich will keine Riesenumwege machen und nicht viel Zeit mit der Suche nach Internetcafes vertrödeln. Seid geduldig, irgendwann geht es sicher weiter. Meinen Tagesbericht schreibe ich sowieso jeden Abend; schon allein deshalb, weil ich sonst bei so vielen Eindrücken am nächsten Tag die Hälfte wieder vergessen habe. Besonders die Namen der Städte und Flüsse kann ich mir nicht merken. Heute regnet es nicht. In der Sonne, die erst am späten Nachmittag richtig herauskommt, wird es warm, wenn man nicht dem Wind ausgesetzt ist, der jetzt genau von Westen kommt und weithin kalt und kräftig ist. Mein Körper macht gerade einen Fortgeschrittenkursus in Sachen Abhärtung mit. Er ist extrem erfolgreich (ich bin nicht krank geworden), intensiv und kostenlos, von den Kosten zum Nachfüllen der Energie und der Flüssigkeit mal abgesehen. In Marmande will ich auf den eigentlich schön an der Garonne gelegenen Campingplatz, aber der ist geschlossen, und trotzdem alleine dort zu zelten scheint mir zu gefährlich. Also fahre ich weiter und finde in Port-des-Sables nach 5 km abseits der Straße eine "Auberge", die billig aber dreckig ist. Ich bade trotzdem, nachdem ich erstmal die Badewanne geputzt habe. Im Restaurant genehmige ich mir ein Omelett. Bis Biarritz werde ich morgen wohl doch noch nicht kommen, aber weit davon entfernt wohl auch nicht. |