Pünktlich um 8 h habe ich meine Sachen eingepackt und möchte das versprochene Frühstück haben. Doch ich bekomme nur Kaffee, Brot wird erst später geliefert. Also esse ich das alte Brot von gestern dazu. Gut, dass ich es nicht weggeworfen habe. Heute ist die Navigation einfach. Die N-620, der ich bis zum heutigen Ziel folgen muss, geht direkt am Campingplatz vorbei. Parallel dazu geht die Autobahn. Da sie mautfrei ist, spielt sich fast der ganze Verkehr hier ab. Es ist aber trotzdem nicht viel, zudem hat man hier offensichtlich Flüsterasphalt verwendet, so dass so gut wie kein Verkehrslärm zu hören ist. Auf "meiner" Straße kommt alle 10 Minuten ein Auto vorbei. Wieder ist der Himmel blau, kein wesentlicher Wind, und eine breite Straße ganz für mich alleine. So macht das Fahrradfahren Spaß. Heute morgen war zum ersten Mal das Zelt nicht von innen nass, und jetzt auf der Straße wird es schnell warm. Es ist sehr angenehm. Nur lange in der Sonne stehenbleiben kann ich nicht, dann schmilzt die Schokolade. Schatten ist selten. Die Gegend ist im Wesentlichen flach, nur einige leichte Hügel sorgen manchmal für einen schönen Fernblick. Im Süden meint man schneebedeckte Berge zu sehen. Am frühen Nachmittag komme ich nach Salamanca. Wieder eine Riesenstadt mit viel Verkehr, roten Ampeln - und einem großen Stadtzentrum. Ein riesiger Platz ist vor allem am Rand voll mit Leuten. Ich schlendere durch die Gassen, genehmige mir ein Eis (2 Kugeln 4,50 Euro!) und verliere vollständig die Orientierung. Letzten Endes muss ich mich nach der Sonne richten und finde auch wieder heraus, trotz sehr schlechter Beschilderung. Ich kann diese großen Städte immer weniger leiden, deshalb beschließe ich spontan, nicht über Lissabon zu fahren, was ich erst erwogen habe. Nach weiteren 80 km, wieder immer parallel zur Autobahn, komme ich endlich in Ciudad-Rodrigo an, wo ich im Tourismusbüro eine Karte bekomme, mit der ich zum Campingplatz finde. Hier kann ich mein Zelt aufbauen, ordentlich duschen, bekomme eine Pizza und kann diesen Bericht schreiben. Das Internet ist kostenlos, im Gegensatz zu gestern, wo man für 60 min 4 Euro genommen hat, bei sehr langsamer Verbindung. So werde ich dann morgen Spanien verlassen und nach Portugal kommen. Jetzt bin ich erstmal müde. |