Heute ist es trocken. Ich kann ich Ruhe meine Sachen packen und in das Restaurant gegenüber frühstücken gehen. Wieder suche ich mir kleine Nebenstraßen aus, soweit es geht. Doch schon im nächsten Ort gabelt sich die Straße, wobei auf den Schildern kein Ort aufgeführt ist, der in meiner Karte verzeichnet ist. Ich muss fragen, und wieder wird wortreich und ausgiebig erklärt, dass ich nur links fahren muss. Doch dann wird die Straße schlecht. Dass es auf einem Schild angekündigt wird, macht es auch nicht besser. 6 km muss ich im Schritttempo fahren, damit sich mein Fahrrad und das Gepäck nicht in alle Einzelteile zerlegt. Zwischendurch kommen auch mal 4 km Pflaster, wo ich noch langsamer fahren muss. Wie freut man sich dann über einen einigermaßen normalen Straßenbelag! Es geht weiter über Ferreia do Alentejo und Aljustrel nach Castro Verde, nur um mal einige Ortsnamen zu nennen. Kurz vor Castro Verde überquere ich die IP 2, die ich nachher nehmen muss, und sehe: für Fahrräder verboten. Im Ort sehe ich einen Polizeiwagen vor mir rechts abbiegen. Ich fahre hinterher, um den ganzen Block, bis die Polizisten merken, dass ich etwas von ihnen will. Sie verstehen mein Problem und fahren mir voraus bis zu einer Straße, die neben der Schnellstraße verläuft und angeblich auch nach Ourique führt. So einfach ist die Sache aber nicht, ich muss die Seite wechseln, dann ist wieder ein Stück der Schnellstraße für Fahrräder erlaubt, dann wieder nicht, aber es gibt wieder einen Weg daneben usw.. Ganz schön nervig, aber ich komme in Ourique an, wo ich erstmal einen Kaffee trinke. Der Wirt meint, die IC 1, die ich jetzt nach Süden nehmen muss, sei für Fahrräder erlaubt, was auch stimmt. Nach weiteren 15 km finde ich ohne Mühe den Campingplatz, der zwar nicht ausgeschildert, aber dafür im Campingführer gut beschrieben ist. Er ist fest in niederländischer Hand (ich habe heute gelernt, dass Holland nur ein Teil der Niederlande ist). Ein sehr freundliches Ehepaar lädt mich zum Abendessen ein, was sehr lecker schmeckt und ich zum ersten Mal seit Tagen so richtig satt bin (oder esse ich gleich doch noch ein kleines Stück Kuchen, das ich mir von gestern aufbewahrt habe?) Morgen werde ich dann wohl in Albufeira ankommen. Es liegt nur 65 km von hier, aber das war heute nicht mehr zu schaffen. Bin mal gespannt, ob die IC 1 bis dahin mit dem Fahrrad zu befahren ist. Dann wird meine Reise zu Ende sein. Einerseits schade, andererseits freue ich mich auf die Entspannung. |