Auf dem Campingplatz kann ich vor 9 h kein Frühstück bekommen, also fahre ich nach Burgos hinein. Direkt neben der Kathedrale, die auch morgens schon gut besucht ist, frühstücke ich in einem Cafe. Ohne mit der Wimper zu zucken, nehmen die mehr als ich für das hervorragende ganze Abendessen bezahlt habe. Mein Tischnachbar, ein netter Holländer, der auch mit dem Fahrrad unterwegs ist, findet das auch sehr teuer. Er fährt schon seit April den Pilgerweg. Doch dann geht es weiter. Ich wähle heute fast nur Nebenstraßen, die manchmal nicht einfach zu finden, aber gut zu fahren sind. Keine Wolke am Himmel, die Jacke kann ich bald ausziehen. Die Gegend ist schön. Die Hochebene (ca. 750 m) wird immer wieder von Flusstälern unterbrochen, wo es dann zunächst steil bergab, dann aber natürlich auch wieder gut bergauf geht. Genau dieses Wetter habe ich mir gewünscht. Mehrmals muss ich mich eincremen, einen (kleinen) Sonnenbrand habe ich aber trotzdem bekommen. Valladolid ist wieder eine Riesenstadt mit vielen (roten) Ampeln, viel Verkehr und schlechter Beschilderung. Trotzdem komme ich einigermaßen gut durch. Den Campingplatz in Simancas (8 km hinter Valladolid), der auf der Karte eingezeichnet ist, gibt es nicht mehr. Also muss ich weiter nach Tordesillas, noch etwa 25 km, da ich die Autobahn nicht nehmen kann. Jetzt wird die Zeit langsam knapp, die Sonne geht unter. Mit den allerletzten Sonnenstrahlen (man weiß ja, etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang sind auch die letzten Sonnenstrahlen verschwunden) komme ich nach Tordesillas. Ein freundlicher Passant erklärt mir den Weg zum Campingplatz, den ich auch prompt finde. Die Rezeption und das Restaurant haben noch auf. Schnell was essen, den Bericht schreiben und hochladen, dann duschen und endlich schlafen. Das Zelt habe ich schon bei der Ankunft aufgebaut.
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