Es nagt gewaltig. Das Wetter ist herrlich in Gelsenkirchen, ich habe kurz, aber gut in meinem Bett geschlafen. Um 7:30 h weckt mich Joel mit den Worten: "Wo kommst du denn her, Opa?" Wir beide haben uns sehr über das Wiedersehen gefreut. Ich baue mein kletschnasses Zelt im Garten zum Trocknen auf, den Schlafsack lege ich auf die Bank in die Sonne. Dabei wird mir ganz wehmütig ums Herz. Ich habe gestern und heute ein Antibiotikum genommen, das Fieber ist weg. Mittags will Joel im Zelt schlafen. Ich lege mich dazu, bis er eingeschlafen ist. Das reicht. Ich bitte Johannes, nach der Wettervorhersage in Perpignan zu sehen: Morgen noch bewölkt, aber kein Regen, ab übermorgen zumindest für die nächsten 5 Tage Sonnenschein und 25 Grad. Jetzt suchen wir nach einer Möglichkeit, wieder nach Valence zu kommen. Am besten ist es, mit dem Auto nach Paris zu fahren und dort in den TGV (französischer Hochgeschwindigkeitszug) zu steigen, der mich mit dem Fahrrad in 2 Stunden nach Valence bringen wird. Johannes ist bereit, mich hinzubringen, was ich ihm hoch anrechne (Wer im Dorfe oder Stadt einen Onkel wohnen hat ... [Wilhelm Busch, Max und Moritz]). Ich packe neu, diesmal ohne den dicken und schweren Koffer, und kann alles in den Seitentaschen unterbringen, was ich brauche, auch das Notebook. Wir fahren noch zu meiner Schwester Monika, um Tee zu trinken und ihren leckeren Erdbeerkuchen zu essen, und abends um 19.30 geht es wieder auf die Reise. Wenn alles läuft wie geplant, werden wir um 4 Uhr in Paris an der TGV-Station am Flughafen Charles de Gaulle ankommen. Der Zug nach Valence geht um 6:24. Ich bin erleichtert, dass es jetzt doch weitergeht. Mit dem Gedanken, dass jetzt die Reise schon vorbei ist, hätte ich schlecht fertig werden können. Die 1 1/2 Tage zu Hause haben mir gutgetan. Ich fühle mich wieder kräftig genug, weiterzufahren. Wenn die Zeit am Schluss nicht mehr ganz reichen sollte, kann ich ja ein Stück mit dem Zug oder Bus fahren.
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