Ich schaffe es, mein Zelt und alles andere um 8 h fertig auf dem Rad zu haben. In der Nacht hat es geregnet, aber jetzt scheint die Sonne bei 8 Grad. Ich gönne mir ein Frühstück und bin der erste Kunde im Restaurant des Campingplatzes. Nach Genf geht es auf der Bundesstraße 1 direkt am See entlang. Aber wenn ich gehofft hatte, dass der Weg relativ eben ist, habe ich mich schwer getäuscht. Es geht ständig bergauf und bergab. Gegen 13 h komme ich in Genf an. Im Fremdenverkehrsbüro sagt man mir freundlicherweise, wo ich über Wi-Fi kostenlos ins Internet kann. Das Einkaufszentrum liegt sogar auf meinem Weg. Ein Cafe, wo man sich an einen Tisch setzen kann und auch eine Steckdose hat, befindet sich im ersten Stock. Es gibt keine Aufzüge, nur Rolltreppen. Wagemutig, wie ich bin, denke ich, die Rolltreppe wird mein Fahrrad schon nach oben schaffen, und versuche es. Leider ist es hinten viel zu schwer, und so kippt es über das Hinterrad komplett auf den Kopf. So ist es aber stabil und fährt nach oben, wo ich es problemlos wieder aufrichten kann. Es ist auch nichts wesentliches verbogen. Im Cafe kann ich dann endlich eMails beantworten und den Bericht und die Bilder hochladen. Das kostet allerdings Zeit. Der Weg nach Frankreich ist nicht weit, geht aber ständig bergauf. Das ändert sich auch nicht wirklich, von kurzen schnellen Talfahrten abgesehen, die subjektiv gar nicht ins Gewicht fallen. Wieder läuft mir die Zeit davon. Ich will in Aix-les-Bains übernachten, wo der einzige Campingplatz auf der Strecke in gebotener Entfernung vom Startpunkt ist. Auch hier geht es am See ständig bergauf und bergab. Ich bin ziemlich müde, als ich ankomme und zunächst den Platz nicht finde. Auf der Suche nach ihm muss ich doch mit Licht fahren. Natürlich ist die Rezeption nicht mehr besetzt. Ich suche mir einen geeigneten Platz aus, baue mein Zelt auf und speise gemütlich: Brot, Kekse, Wasser mit Zitronengeschmack, Schokolade und eine Banane. Mehr gibts heute nicht. Es ist wieder ziemlich kühl und hat auch vorhin etwas geregnet, jetzt nicht mehr. Ich schätze mein Zelt und meinen Schlafsack sehr. Morgen muss ich mal sehen, wie weit ich an der Rhone komme. |