Der Campingplatz in Narbonne ist ziemlich gut, aber ich verliere viel Zeit am Morgen, als ich versuche, über das WiFi des Platzes meine Dateien hochzuladen. Internet geht, aber alles andere ist gesperrt. Ich habe 5 Euro für 30 min bezahlt, und es geht nicht. Man gibt mir aber das Geld zurück. Das Wetter ist optimal. Der Wind hat tatsächlich nachgelassen, er stört fast nicht mehr. Ich lasse Perpignan rechts liegen und fahre an vielen schönen Stränden entlang. Besonders gefällt mir Canet. Hier frage ich mal wieder im Office du Tourisme nach einem Internetcafe, das ich dann auch finde. Dort sind meine Daten in 2 min hochgeladen. Ich bin erleichtert. Weiter geht es die französische Mittelmeerküste entlang. In der Ferne sind die schneebeckten Gipfel der Pyrenäen schon zu sehen. Immer wieder freue ich mich über das wunderbare Sommerwetter. Kein Wölkchen am Himmel, die Temperatur ca. 28 Grad, lauer Wind. Das ist Urlaub! In Argeles-Plage setze ich mich am Strand in ein Cafe und genehmige mir ein Eis und einen Cafe au Lait. Ich will die Tatsache feiern, dass ich jetzt mehr als die Hälfte der gesamten Strecke hinter mir habe. Von Collioure will ich die D914, eine Art Bundesstraße, nehmen. Die die Franzosen spielen mir einen bitterbösen Streich: für Fahrräder verboten! Ich muss auf eine sehr kleine Straße auswichen, die hoch ins Gebirge führt und mich viel Zeit und Schweiß kostet. Dafür gibt es allerdings herrliche Ausblicke, fast keinen Verkehr und so manche Trainingseinheit kostenlos. Wiederum bin ich sehr froh, dass ich nicht mehr so viel Gepäck habe. Es fällt mir nicht schwer, die jetzt auch mal 12 % Steigungen zu überwinden. Im Vergleich zu den Alpen ist es doch einfacher; trotzdem schwitze ich ganz ordentlich. So ein wenig kann ich die Schotten verstehen, die hier lieber mit dem Zug gefahren sind. In Banyuls komme ich dann wieder auf die D914, wo auch wieder Fahrräder erlaubt sind. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis nach Spanien, wo ich heute unbedingt noch hin will. Der letzte französische Ort ist Cerbere, und dann kommt nach 4 km die spanische Grenze, natürlich von Cerbere nur bergauf. Die spanischen Grenzbeamten lassen mich nicht fotografieren, sind aber sonst ganz freundlich. Nach weiteren 10 km erreiche ich endlich mein heutiges Ziel: Colera. Im Campingrestaurant bekomme ich noch eine Portion Spaghetti bolognaise und einen Cappucino. Mal sehen, wie weit ich morgen in Spanien komme. |